Donnerstag, 25. Januar 2018

Was ist eine Familie?

„Lied der Weite“ Wortreich Blog
„Lied der Weite“
von Kent Haruf;
Diogenes.
ISBN 978-3-257-07017-0
Es sind zwei Geschichten in diesem Buch, die parallel erzählt werden. Die eine von  Victoria, die mit 17 Jahren schwanger wird und von ihrer Lehrerin Maggie Jones auf eine einsame Farm gebracht wird, welche von zwei alten Brüdern betrieben wird. Die beiden Männer sind anfangs überrascht über die Anfrage der Lehrerin. „Geld geben wäre einfacher“, meint der eine. „Einfacher schon, aber sicher nicht so aufregend“, so Maggie.
Mit dem jungen Mädchen zieht etwas Neues auf die Farm. Victoria kocht und kümmert sich um den Haushalt. Anfangs ist es ihr nicht besonders wohl. „Die Männer reden nicht“, beklagt sie sich bei Maggie. „Warum sollte man denn reden?“, fragen die Brüder.

Der zweite Teil handelt von Lehrer Guthrie und seinen kleinen Söhnen Bobby und Ike. Ihre Mutter leidet unter Depressionen und verlässt Mann und Kinder. Guthrie ist ausserdem in einen Streit mit einem verwöhnten, aufsässigen Schüler verwickelt. Seine beiden Jungs sind darum oft sich selber überlassen.

Kent Haruf schreibt in einer einfachen, eher lakonischen Sprache. Ob er von den Tieren erzählt – fast brutal – oder wie die alten Männer auf das junge Mädchen reagieren, es gibt keinen Gefühlsüberschwang. Das Buch geht jedoch trotzdem sehr ans Herz.


Es hat mir ausserordentlich gut gefallen! Eine wunderschöne Geschichte darüber, wie Menschen zueinander finden und eine Familie sein können, ohne verwandt zu sein.



Elisabeth Trümpy Buchhandlung Wortreich Glarus
Natürlich erhältlich in der Buchhandlung Wortreich in Glarus
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Herzlich, euer Wortreich-Team