Mittwoch, 21. September 2016

Wenn einem nicht einmal mehr seine Gummistiefel bleiben

Die Schwedische Gummistiefel Rezension Buchhandlung Wortreich
Die schwedischen Gummistiefel,
Henning Mankell,
 978-3-552-05795-1,
Zsolnay Verlag
Das letzte Buch von Henning Mankell ist erschienen. Kein Krimi, sondern die acht Jahre spätere spielende Fortsetzung von «Die italienischen Schuhe» (muss man vorher nicht gelesen haben).

Fredrik Welin flüchtet nach einem chirurgischen Kunstfehler auf eine einsame Insel in den Schären, ins Haus seiner Grosseltern. Als sein Haus bis auf die Grundmauern abbrennt, bleibt Fredrik mit fast 70 Jahren nur noch das, was er auf dem Leib trägt, sein Bootshaus mit Boot und ein Campingwagen, der zu seiner neuen Unterkunft wird. Untersuchungen der Versicherung und der Polizei ergeben, dass sein Haus einem Brandstifter zum Opfer fiel und er plötzlich als Hauptverdächtiger dasteht. In dieser Situation – fast alles verloren, kaum Freunde, kaum Kontakt zu seiner Tochter, kurz vor dem Winter stehend und verdächtigt – wird ihm seine Einsamkeit zum ersten Mal bewusst.

Als in den folgenden Wochen weitere Häuser abbrennen, ebenfalls durch Brandstiftung, ist wenigstens klar, dass nicht Fredrik der Täter ist. Die Frage, wer das tun konnte, bleibt. Und damit, was Freundschaft bedeutet, wem man trauen kann. Es muss ja jemand aus der Gegend sein. Jemand, den man vielleicht seit Jahren kennt.

Auch Anderes beginnt ihn zu beschäftigen: Das Alter mit den dazugehörenden Gebresten und Abschieden, der nahende Tod. Er überlegt, was er in seinem Leben hätte anders machen können und was noch korrigierbar wäre.

Es ist ein ruhiges, nachdenklich stimmendes Buch, das mir sehr gut gefallen hat. 

Wir freuen uns auf euch!

Herzlich, euer Wortreich-Team



gelesen und empfohlen Brigitte Lusti Buchhandlung Wortreich Glarus