Davide Longo Rowohlt Verlag
CHF 26,90, ISBN 978-3-498-03938-7
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Unterdessen lebt er zurückgezogen in einem kleinen, piemontesischen Dorf, arbeitet als Lehrer und verbringt seine Freizeit vorwiegend in den Bergen bei einsamen Klettertouren. Er hat nie mehr so richtig ins Leben zurückgefunden.
Jetzt, nach so vielen Jahren, macht sich der Mörder erneut durch Briefe bemerkbar und Bramard setzt alles daran, ihn zu fassen und so auch endlich zu erfahren, was mit seiner Tochter geschehen ist. Die Spuren, die er verfolgt, führen vom Piemont bis nach Locarno. In seiner Suche wird er unterstützt von seinem alten Freund und Nachfolger bei der Polizei sowie einer jungen Polizistin.
Davide Longo gelingt es sehr gut, den psychischen und seelischen Zustand von Bramard zu beschreiben. Bramard, der sich nochmals all den schrecklichen Bildern der Vergangenheit, aber
auch seiner Einsamkeit stellen muss und dem es schliesslich gelingt, seine seelischen Verletzungen zu überwinden. Die Sprache Longos ist sehr klar und knapp, und doch kann man sich diese Berglandschaft und das Leben in den Dörfern gut vorstellen. Auch die Menschen, die nur das Nötigste miteinander sprechen und noch verhaftet sind in alten Gebräuchen und Sitten. Das Buch entspricht mit seiner etwas düsteren Atmosphäre der Handlung, ist aber sehr spannend und absolut lesenswert und hat einen sehr überraschenden, ziemlich erschütternden Schluss.
Viel Vergnügen und bis zum nächsten Mal!
Brigitte Lusti
PS
Natürlich erhältlich in der Buchhandlung Wortreich in Glarus