Mittwoch, 25. September 2019

Einfach ein schönes Buch


Für eine kurze Zeit waren wir glücklich
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Ein heisser Sommer 1961 in einer kleinen Gemeinde im mittleren Westen der USA. Aus der Sicht des dreizehnjährigen Frank Drum wird die Geschichte erzählt. In diesem Sommer kommt der Tod in vielen Gestalten nach New Bremen.
Gemeinsam mit seinem kleinen Bruder Jake ist Frank ziemlich nahe an diesen Todesfällen. Manchmal wegen seiner Neugierde, manchmal aber auch aus purem Zufall und durch den Beruf des Vaters, dieser ist Pastor.
Frank beobachtet, hört zu und macht sich seine Gedanken. Immer in seinem Schatten Jake, der zehnjährige Bruder, der wegen seines Stotterns nicht allzuviel spricht, dafür umso besser beobachtet. Bis das Unglück dann die eigene Familie trifft. Trotz all der Schwere liegt eine Leichtigkeit in der Geschichte, weil es aus Sicht des Jungen erzählt wird, aber auch, weil die Gemeinschaft in diesem kleinen Kaff zusammenhält.

Die Figuren sind sehr glaubhaft und klar gezeichnet. Die beiden Jungs, der besonnene Vater, die eigenwillige Mutter, und Ariel, die geliebte Schwester. Und vor allem Gus, der Freund des Vaters aus Kriegszeiten, der auch für die Jungs in dieser schwierigen Zeit ein verlässlicher Freund ist.

Dieses Buch hat mich von der ersten bis zur letzten Seite nicht losgelassen. Die  Spannung jener heissen, nicht endend wollenden Sommertage ist spürbar.
Eine sehr schöne, manchmal knappe, jedoch ausdrucksstarke Sprache, eine eindrückliche Geschichte – kurz: ein Buch, das ich unbedingt weiterempfehlen möchte.



Elisabeth Trümpy Buchhandlung Wortreich
Natürlich erhältlich in der Buchhandlung Wortreich in Glarus

Wir freuen uns auf euch!

Herzlich, euer Wortreich-Team

Mittwoch, 28. August 2019

Bienen, Frauen und Flugzeuge

Winterbienen; Norbert Scheuer. 

C.H.Beck Verlag, 
Juli 2019
Egidius Arimond, ein ehemaliger Lehrer und nun vor allem mit seinen Bienen beschäftigt, erzählt in kurzen Notizen über sein Leben Ende des zweiten Weltkriegs. Als Epileptiker lebt er gefährlich, denn diese werden in der Nazizeit verfolgt und „ausgemerzt“. Ausserdem hat er Frauengeschichten, welche ihn in Gefahr bringen, z.B. mit der Ehefrau eines hohen Gestapo-Offiziers. Und zu guter Letzt transportiert er in seinen Bienenkästen jüdische Flüchtlinge zur nahen belgischen Grenze. Dies vor allem, damit er Geld für seine Medikamente erhält, ohne die er nicht leben kann.

Seine Tagebuchnotizen erzählen einerseits von den Bienen. Unheimlich spannend und interessant. Er erzählt aber auch von den verschiedenen Flugzeugen – welche er regelmässig abzeichnet. Sein Bruder Alfons ist als Pilot im Krieg und schreibt ihm ab und zu. Und da sind noch die verschiedenen Frauen, die den sensiblen, intellektuellen Mann lieben, oder zumindest glauben zu lieben – bis dann ihre Männer aus dem Krieg zurückkehren.

Es ist die Geschichte eines mutigen Mannes – der sich selber als gar nicht so mutig einschätzt. Und gleichzeitig eine wunderschöne Geschichte über Bienen, ihr Leben im Winter, ihr Verhalten, wie sie Honig machen und sich gegenseitig schützen.

Ein sehr spannendes, trauriges, aber auch liebevolles Buch, das ich in einem Zug durchgelesen habe. Am Schluss erfährt man, dass es sich um eine wahre Geschichte handelt. Dies hat für mich den Wert dieses wundervollen Buches nochmals gehoben.



Natürlich erhältlich in der Buchhandlung Wortreich in Glarus

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